Erarbeitung
fachübergreifender wissenschaftlicher Grundlagen zur Analyse von
Struktur, Entwicklungsprozessen und internen / externen
Wirkungsfaktoren in Pufferzonen für Regenwald-Schutzgebiete und
deren regionalem Umfeld, mit Beispielen aus drei verschiedenen
Staaten des Andenostabhanges (Bolivien, Peru, Ecuador) und des
notwendigen administrativen, planungstechnischen und rechtlichen
Instrumentariums, das:
1. wirtschaftliche Entwicklung durch nachhaltige Nutzung erlaubt,
2. die Erhaltung eines möglichst hohen Grades von Biodiversität,
auch außerhalb der Schutzgebiete sichert,
3. negative Einflüsse auf die ökologische Entwicklung in den
"Kernzonen" der Schutzgebiete weitgehend vermindert
sowie
4. Mindestanforderungen an die politische und soziale Akzeptanz
ausweist.
Dieses komplexe Ziel ist nur in einem fachübergreifenden
Forschungsansatz zu erreichen. Daher werden drei inhaltlich
definierte Forschungsmodule etabliert. Zusätzlich wird ein 4.
Modul installiert, der die Entwicklung von Instrumenten für die
fachübergreifende Forschung zum Ziel hat.
Die Ziele der vier Module sind:
Ökosystemforschung und Schutzgebiete: Analyse, wie
Biodiversität von tropischen Regenwäldern durch Nutzung und
Schutzgebietskategorien beeinflußt wird. Als Indikatoren für
Biodiversität werden die Artenzahlen verschiedener
Pflanzengruppen gewählt, für die Schutzgebietskategorien der Natürlichkeitsgrad
der Vegetation. Die hierbei gewonnenen Daten bilden die Grundlage
für die ökologische Bewertung sowohl aktueller als auch
alternativer Nutzungen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit. Zur
Kontrolle und Beobachtung aktueller Nutzungen wird ein
Biomonitoring-System entwickelt.
Politikforschung: Analyse der sozioökonomischen und
-politischen Faktoren für ein nachhaltiges Management natürlicher
Ressourcen in Pufferzonen (an der Schnittstelle von
Wirtschaftsraum und Schutzgebiet), unter Rahmenbedingungen
Lateinamerikas, und Erarbeitung einer wissenschaftlichen Grundlage
für Verbesserungsmöglichkeiten des Ressourcenmanagements in
prioritären Handlungsfeldern. Als Indikatoren werden verwendet:
Stellenwert von natürlichen Ressourcen/Biodiversität auf staats-
und parteipolitischen Ebenen, Fokusgruppen der andinen
Gesellschaft und der Einfluß ihres Meinungsbildes auf
Ressourcenschutz, Arten der funktionsräumlichen Verflechtungen
und ihre Wirkungsintensität auf den Ressourcenverbrauch,
Stellenwert von Ressourcenschutz in der Aufbau- und
Ablauforganisation der öffentlichen Verwaltung.
Angepaßte Nutzung der natürlichen Ressourcen:
Zusammenstellung, Analyse und Entwicklung von Vorschlägen für
agroforstliche Systeme als produktionsorientierte Analyse für die
soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Lebensgrundlage der
Bevölkerung in Zonen, die für das Ressourcenmanagement
strategische Bedeutung haben. Erarbeitung einer wissenschaftlichen
Basis und entsprechender praktischer Erfahrungen und Alternativen
aus der Praxis. Wichtige Indikatoren hierfür sind eine
wissenschaftliche, wirtschaftliche, technische und ökologische
Evaluierung der Ausgangslage sowie eine Analyse der sozialen
Faktoren, die die Inkorporation von agroforstlichen Modellen
konditionieren.
Entwicklung von Instrumenten für fachübergreifende Forschung:
Erarbeitung einer wissenschaftlichen, fachübergreifenden
Grundlage für die projektspezifischen und die generellen Ursachen
für Erfolge/Mißerfolge von Maßnahmen des Ressourcenmanagements
und die Analyse der jeweiligen Folgen.